Du hast Spuren hinterlassen auf meinem Strand, lieber Daniel: eindrücklich, mannigfaltig und unauslöschlich. Manchmal gehe ich ihnen nach und erinnere mich lebhaft an Dein Bunt in meinen Grausichten. Weder Wind noch Wellen werden diese jemals auslöschen, nichts was geschieht, wird diese verdrängen. Jeder Schritt sind Bilder und Emotionen aus allen Zeiten, verschiedentlich, facettenreich. Doch dann enden Sie abrupt und das Bewusstsein darum, dass es kein neues Bunt geben wird, schmerzt seit dem Tag, als Du den Regenbogenweg gegangen bist in Deine friedliche neue Welt.
Für Dich wird die Zeit nicht so vergehen wie für uns, die wir am Strand zurückgeblieben sind um weitere Spuren zu hinterlassen und andere Menschen zu treffen. Aber wenn unsere Zeit gekommen ist, wirst Du bereit sein und die Tür ein Stück aufhalten, damit wir den Weg gut finden, das weiß ich.
Ich merke, wir der Schreck, der mir noch lange in den Gliedern steckte langsam der Erkenntnis weicht, die nicht weniger schmerzt, am ganzen Körper und in allen Organen. Es gibt so viele Momente, in denen ich nicht atmen kann, inne halten muss, damit die Wellen vorbeiziehen. Es fühlt sich an, als würde ich Dich loslassen, wenn ich die Trauer herauslasse und das Ventil offen halte, damit alles frei werden kann. Ich weiß, dass ich Dein Weg-sein zulassen muss und doch sträubt sich alles.
Ich bin dankbar dafür, dass Du in meinem Leben warst. Auch Schattenseiten gehören zum Leben, aber die gehen vorbei. Viele Dinge verflüchtigen sich, das ist ganz normal. Menschen gelangen in unser Leben und verlassen dieses wieder: ein normaler Kreislauf der Begegnungen.
Und nun bist Du weg, aber das ist nicht normal. Es fühlt sich falsch an, obwohl auch Dein Tod zum Leben dazugehört. Diese Erkenntnis zu leben ist oft eine Bürde und wieder knautschen sich meine Innereien zusammen. Ich halte die Luft an.
Heute hätten wir Deinen Geburtstag gefeiert.
Das können wir nicht mehr.
Auch an anderen Feierlichkeiten werden wir ohne Dich zusammen sein.
Nun kommen wir zusammen, um Deiner zu gedenken.
Vielleicht haben Deine Spuren aufgehört, aber die Erinnerungen an Dich bleiben lebendig, präsent, intensiv.
Mir fehlen die Wortwitze mit Dir.
In Liebe
Dein großer Bruder
Welch ein inniges Gedenken…
Ich fühle mit Dir!
Und übertrage Deine Worte in mein Leben – denn in meinen Armen starb vor vielen Jahren ein Mensch, den ich bis heute schmerzlich vermisse…
Einen ❤-lichen Dank für Deine Anteilnahme und Offenheit.
Solche Erlebnisse verwachsen irgendwie mit uns. Dann schauen wir uns die vernarbten Erinnerungen an, erinnern uns an Details und spüren wieder die Wunden von damals.