Wenige Tage und Wochen nach den verheerenden und mitunter sintflutartigen Überschwemmungen wird mir als Nichtbetroffener mehr und mehr bewusst, was da eigentlich geschehen ist. Die Starkregenfälle haben uns knapp verfehlt und sind nur wenige Kilometer weiter vorbeigezogen, sehr zum Leidwesen einiger Dörfer, Städte und gar ganzer Landstriche. Schaut man sich die Berichterstattung an, bleibt man sprachlos zurück, kann das Ausmaß selbst nicht recht begreifen. Der Verstand weiß, dass ganz, ganz viele Menschen einen mehr als herben und mit Sicherheit lange nachklingenden Schicksalsschlag erdulden mussten und gleichwohl weiß man, dass man das nur nachempfinden kann, wenn man selbst betroffen ist. Ich weiß, wie Du dich fühlst. Selten ist ein Satz von Nichtbetroffenen unangebrachter. Interviewte Menschen finden kaum Worte um das Unfassbaren zu beschreiben, das Unausprechliche zu benennen und genau dies ist, was am Ende alles sagt. Während Menschen mit der Katastrophe kämpfen -glücklicherweise mit unzähligen hilfreichen Händen- erinnere ich mich meines eigenen Verlustes und schäme mich sogleich, denn andere haben es gerade schwerer. Ich merke, wie ich dem doch begegnen muss und wage den Versuch, passende Worte zu finden.
„Konflikt mit der inneren Wahrheit.“ weiterlesenEs gibt immer ein Licht in der Ferne.
Jeder kennt sie, die dunklen Stunden voller Schwermut und vielleicht sogar Schmerz. Wenn sie zupackt, die kalte Verzweiflung, die Trauer, die Gram, wenn sie in alle Glieder kriecht und sie zu Bleigewichten werden lässt.
Man möchte weglaufen, doch wohin auch immer man flüchtet, nimmt man sich selbst mit – und den festgegrabenen Anker.